Nun - Luthea Salom ist keine Künstlerin, die “Mann” zufällig entdeckt, denn bei ihr verhält es sich wie mit den Holländern. Wenn Du jemandem etwas verkaufen willst, war der Holländer schon da. War jetzt auch nur die Kurzform dieser Geschichte.
Ich war ganz jung beim Portal myspace. Dort sammelt der eingeloggte Freunde oder Kontakte und das äussert sich dann immer mit der stolzen Zahl von: XXX hat 2.452 Freunde - oder (armseliger) XXY hat 125 Freunde. Gut - es gibt auch sehr viel myspace-Mitglieder, die ihre Fotos oder Mitteilungen nur für einige “Freunde”, die sie angenommen haben, abrufbar machen. Finde ich irgendwie idiotisch, denn entweder bin ich online und habe ein gewisses Mitteilungsbedürfnis, das ich mit anderen teile oder ich lasse es ganz sein. Aber bevor ich vom Thema abkomme, zurück zur niedlichen Luthea Salom.
Eines Tages hatte ich eine eMail in meinem Postfach mit der Nachricht: Luthea Salom möchte mit Dir befreundet sein. Aha. Ich hatte noch nie von der Dame gehört, schaute mir ihr Profil an, um entweder die Freundschaftsanfrage zu bestätigen oder ab zu lehnen (jawoll, beides ist möglich!). Ein Song (es war damals der erste in ihrem myspace-Profil) schallte mir entgegen: “Dragon Fly”. Ich muss sagen, zunächst war ich hin und her gerissen zwischen Bewunderung und Erstaunen. Es war auch noch die Zeit der free downloads bei myspace. Also - rauf mit dem Teil auf die Festplatte, irgendwann auf eine CD geschoben und nach geraumer Zeit wieder gehört - und plötzlich brachte ich den Song, der unter wahrscheinlich 100 anderen, die ich am ersten Tag des ersten Kennen Lernens wohl gehört hatte, nicht mehr aus meinen Gehörgängen. Ein Ohrwurm! Von vorn herein geplant?
Und just zu dem Zeitpunkt, als ich den Song bereits selbst unter der Dusche sang, las ich im Internet, Luthea Salom kommt auf Tour nach Deutschland! Sofort eine eMail über myspace geschickt, ob ein Interview interessant sei - und schwupps - noch am gleichen Tag die Antwort: “Klar. Wann und wo?”. Ich legte mich für Kassel fast, musste den Termin aber absagen wegen eines anderen Termins und so kam es, dass ich die niedlichste Songwriterin dieser Welt Live im niedlichsten Club dieser Welt (Das Bett) in der niedlich .... okay, lassen wir das - nämlich in Fränkfort-Säxnhausn sah.
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Angesprochen auf ihren Song “Dragon Fly” sagt sie beim Interview bildhaft: “Ich suche jeden Tag nach neuen Abenteuern, die ich irgendwo verschlossen finde. Dann muss ich die oder den Drachen aufs Neue bekämpfen und es passiert nicht oft, dass ich aus diesen Kämpfen mit einigen Kratzern, Dellen oder ausgerissenen Haaren hervorgehe, aber am Ende ist es immer so, dass ich diese Abenteuer und die daraus bündelnden Ängste besiegt oder zumindest durchlebt habe.”
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